Mein Business: "Wir waren die Ersten"

13.04.2021

Chiara Greganti und Jonas Zeuner lernten, während ihres Doktorats an der Fakultät für Physik der Universität Wien, Technologien im "Experimental Stadium" kennen und entwickelten daraus konkrete Anwendungen. In ihrem VitreaLab denken die jungen Gründer*innen Smartphone-Displays neu.

Ihr Unternehmen in zwei Sätzen…

Chiara Greganti und Jonaus Zeuner: VitreaLab verwendet eine neuartige Wellenleitertechnologie, die es ermöglicht, Laserlicht in Displays zu verwenden. Dadurch lassen sich Displays mit sehr viel höherer Energieeffizienz und Helligkeit erzeugen und auch holographische Displays realisieren.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen – und wann stand fest: Ich gründe eine Firma?

Greganti und Zeuner: Die Idee kam am Ende unseres Doktorats an der Universität Wien auf, im Rahmen dessen wir die Wellenleitertechnologie für photonische Quantumcomputing-Experimente verwendet haben. Diese hochpräzise Art, Licht zu kontrollieren, sollte auch Anwendungen außerhalb der Quantenphysik haben, beispielsweise in Displays. Daraufhin haben wir mit möglichen Partner*innen aus der Industrie geredet, um zu verstehen, ob es einen "Produkt-Market-Fit" gibt und mit der AWS (Austria Wirtschaftsservice) über eine Gründungsfinanzierung diskutiert. Die Diskussionen mit der Industrie verliefen positiv und auch die pre-Seed Finanzierung mittels der AWS hat geklappt, woraufhin wir dann das Unternehmen gegründet haben.

Sie haben Physik an der Universität Wien studiert. Inwiefern hat Ihr Studium beim Weg in die Selbstständigkeit eine Rolle gespielt?

Greganti und Zeuner: Unser Doktoratsstudium an der Universität Wien hat eine sehr wesentliche Rolle im Hinblick auf die Gründung von VitreaLab gespielt. Wir kamen in Kontakt mit Technologien, die sich noch im Experimental Stadium befanden, und hatten somit die Möglichkeit, die Ersten zu sein, die über eine Verwendung dieser Technologien in anderen Themengebieten nachdenken konnten. Auch die Kollaborationen zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen in Italien und Deutschland, auf deren Ergebnissen die Gründung von VitreaLab basiert, kam innerhalb des Doktorats zustande. Generell bereitet das Doktoratsstudium auch gut auf eine Gründung vor, denn man muss eigenständig Projekte planen und sie in enger Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen verwirklichen.

Das ganze Interview können sie hier nachlesen.

Im Dossier "Mein Business" stellen Alumni der Universität Wien ihr Start-up vor und verraten Tipps und Tricks für (zukünftige) GründerInnen. Das Dossier läuft in Kooperation zwischen dem uni:view Magazin, der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung und dem Alumniverband.

Interview und Redaktion: uni:view 

Gemeinsam wenden sie eine neuartige Wellenleitertechnologie auf Displays für Smartphones an: Gründer*innen Chiara Greganti und Jonas Zeuner. (© VitreaLab)